Veranlagungen
Hedgefonds:
Hedgefonds (von engl. to hedge = „absichern“) sind eine spezielle Art von Investmentfonds, die durch eine spekulative Anlagestrategie gekennzeichnet sind. Hedgefonds bieten die Chance auf sehr hohe Renditen und tragen entsprechend ein hohes Risiko.
Typisch für Hedgefonds ist der Einsatz von Derivaten und Leerverkäufen. Hierher rührt auch der irreführende Name, da diese Instrumente außer zur Spekulation auch zur Absicherung (Hedging) verwendet werden können. Außerdem versuchen Hedgefonds über Fremdfinanzierung eine höhere Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften (Hebel- oder Leverage-Effekt).
Die meisten Hedgefonds haben ihren Sitz an Offshore-Finanzplätzen. Zum Jahresende 2006 hatten Hedgefonds weltweit ein Volumen von rund 1,6 Billionen US-Dollar. Bekannte Hedgefonds sind die Quantum Funds des Investmentbankers George Soros und der Fonds Long-Term Capital Management, der 1998 zusammenbrach.
Der erste Hedge-Fonds wurde von Alfred Winslow Jones im Jahre 1949 gegründet. Jones verkaufte Aktien leer, um sie später auf einem niedrigeren Kursniveau wieder zu erwerben. Mit dem Erlös des Leerverkaufs kaufte er andere Aktien in der Erwartung, dass diese Aktien im Kurs steigen. Damit erfand er gleichzeitig die erste Strategie für Hedge-Fonds (Long-Short). Erfüllt sich die Erwartung, dass der Kurs der gekauften Aktien sich im Verhältnis besser (oder weniger negativ) entwickelt als der Kurs der leer verkauften Aktien, ergibt sich ein Gewinn unabhängig davon, ob der Gesamtmarkt, repräsentiert durch einen breiten Aktienmarktindex, steigt oder fällt. Damit wird auch ein wesentliches Motiv von Anlegern in Hedge-Fonds deutlich. Sie möchten einen hohen Ertrag unabhängig von dem immer wieder auftretenden Auf und Ab der Aktienmärkte erwirtschaften. Für die Long-Short-Strategie ist es notwendig, Aktien zu finden, die innerhalb eines bestimmten Zeithorizontes im Preis fallen und andere Aktien zu identifizieren, die in dieser Zeitspanne steigen werden. Der Hedge-Fonds-Manager muss also sowohl die Preisentwicklung der selektierten Aktien richtig einschätzen als auch einen günstigen Zeitpunkt für diese Transaktionen wählen. Entsprechend verwendet der Hedge-Fonds-Manager unter anderem neben der klassischen Unternehmensbewertung (Einschätzung der Über-/Unterbewertung der Aktien) auch quantitativ-mathematische Methoden und die technische Analyse.
Klassische Hedge-Fonds waren nie Publikumsfonds, wie der Begriff entsprechend dem Investmentgesetz verstanden wird; auch heute noch werden sie vorrangig für institutionelle Anleger aufgelegt.